EPDM kleben: Anleitung und Tipps für eine dauerhafte Abdichtung
Wie klebt man EPDM-Bahnen richtig, um langfristigen Schutz gegen Feuchtigkeit zu gewährleisten?
In diesem Blogartikel zeigen wir Ihnen die wesentlichen Schritte beim Verkleben von EPDM – von der gründlichen Oberflächenvorbereitung und der Auswahl der richtigen Materialien bis hin zur abschließenden Qualitätskontrolle.
EPDM: Materialprofil und Einsatzbereiche
EPDM ist ein gummielastisches Material, das durch hohe Flexibilität und hervorragende Witterungs- sowie Alterungsbeständigkeit überzeugt. Es ist robust, UV-resistent und thermisch beständig bis zu 120 °C. EPDM zeichnet sich zudem durch hohe mechanische Elastizität aus, da es sich bei Belastung verformt und anschließend in seine Ursprungsform zurückkehrt. EPDM-Bahnen sind ideal für Flachdächer, Garagen und andere Anwendungen, die langfristigen Schutz vor Witterungseinflüssen benötigen. Zudem ist EPDM leicht zu verarbeiten und bietet eine lange Lebensdauer.
Typen von EPDM-Abdichtungsbahnen
Ob Neubau oder Sanierung, Wohngebäude, Kita, Bürogebäude oder Produktionshalle: Mit Abdichtungsbahnen aus EPDM stehen Sie immer auf der sicheren Seite. Die Abdichtungsbahnen werden mit Heißbitumen verlegt oder mit speziellen Klebstoffen verarbeitet. Alternativ können sie auch mechanisch befestigt oder lose unter Auflast verlegt werden.
Bei verklebten Bahnen lässt sich zwischen selbstklebenden und nicht-selbstklebenden Verlegevarianten unterscheiden:
Selbstklebende Abdichtungsbahnen
Selbstklebende Abdichtungsbahnen aus EPDM ermöglichen einen langfristigen Schutz gegen Feuchtigkeit. Die Bahnen können auf einer Vielzahl von Untergründen verlegt werden, zum Beispiel als vollflächig verklebtes System oder unter Gründächern aller Art. Die Unterseite der Bahnen ist mit einer selbstklebenden, polymermodifizierten Bitumenschicht versehen, die durch eine abziehbare Trennfolie geschützt ist. Im Ergebnis ist damit eine einfache und sichere Verarbeitung ohne offene Flamme möglich.
Nicht-selbstklebende Abdichtungsbahnen
Nicht-selbstklebende Abdichtungsbahnen werden mit speziellen Klebstoffen auf dem Dach verklebt. Für die Lagesicherung werden alle Schichten untereinander und mit der Tragschale mit geeigneten Klebstoffen verklebt. Hierfür müssen der Untergrund ausreichend tragfähig und die Schichten untereinander verklebbar sein. Die Berechnung der erforderlichen Klebstoffmengen und deren Verteilung erfolgt nach den Vorgaben der Materialhersteller.
Vorbereitung vor dem Verkleben von EPDM-Bahnen
Oberflächenvorbereitung
EPDM ist ein vielseitiger Werkstoff, der auf diversen Oberflächen aufgebracht werden kann. Um eine optimale Adhäsion zu gewährleisten, stellen Sie sicher, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Beseitigen Sie vorhandene Schäden wie Blasen, Falten, scharfe Kanten, Grate und Rauigkeiten.
Auf Untergründen wie Metall, Bitumen, Holz, Dämmstoffen, Massivwerkstoffen oder Kunststoffen ist bei selbstklebender Verlegung die RESITRIX®-Grundierung FG 35 das Mittel der Wahl. Sollen die Bahnen auf EPS/Polystyrol-Hartschaumplatten verklebt werden, dann kommt die Spezialgrundierung RESITRIX® FG 40 zum Einsatz.
Auswahl des richtigen Klebers
Zur Verklebung von EPDM-Dachbahnen stehen unterschiedliche Klebstoffe zur Auswahl.
Für die nicht-selbstklebenden Varianten der RESITRIX® Abdichtungsbahnen:
Typen: RESITRIX® CL oder CL W
Empfohlener Kleber: PU Kleber PU-LMF-02
Beschreibung: Dieser Polyurethan-Kleber garantiert eine starke und dauerhafte Haftung auf verschiedenen Oberflächen.
RESITRIX® Klebstoffe und Zubehör →
Für die nicht-selbstklebenden HERTALAN® EPDM-Planen:
PU-Klebstoff HERTALAN® KS 143: Gebrauchsfertiger 1-Komponenten-PU-Klebstoff mit organischem Lösungsmittel, speziell für die Untergrundverklebung im Flächenbereich
Wasserbasierter Flächenklebstoff HERTALAN® KS 217: Ideal zur Verklebung auf Holz, Holzwerkstoffen und Beton im Flächenbereich
Kontaktklebstoff HERTALAN® KS 205: Sprühfähiger Kontaktklebstoff für An- und Abschlüsse, beidseitig aufzutragen.
Kontaktklebstoff für Nahtverbindungen HERTALAN® KS 137: Aufstreichbarer Kontaktklebstoff für An- und Abschlüsse, beidseitig auzutragen.
Kontaktklebstoff für Nahtversiegelung HERTALAN® KS 96: Ein 1-komponentiger, geruchsarmer Kleb- und Dichtstoff auf MS-Polymer-Basis, für die zusätzliche Nahtversiegelung von verklebten Nahtverbindungen.
Anleitung zum Verkleben von RESITRIX® EPDM-Abdichtungsbahnen
Spezifische Eigenschaften von RESITRIX®
RESITRIX® ist die klassische EPDM-Abdichtungsbahn für die Untergrundverklebung, die sich seit vielen Jahren auf zahlreichen Flachdächern ausgezeichnet bewährt hat. Je nach Anforderung bieten wir die Bahn als selbstklebende und als nicht-selbstklebende Variante an. Alternativ lassen sich die Bahnen auch mechanisch befestigen oder lose unter Auflast verlegen.
RESITRIX® SK W Full Bond ist eine vollflächig selbstklebende, heißluftverschweißbare und zusätzlich wurzelfeste EPDM-Abdichtungsbahn. Die Unterseite der EPDM-Dachbahn ist mit einer selbstklebenden, polymermodifizierten Bitumenschicht versehen, die durch eine abziehbare Trennfolie geschützt ist. Die selbstklebende Abdichtungsbahn kann auf einer Vielzahl von Untergründen verlegt werden, beispielsweise als vollflächig verklebtes System oder unter Gründächern aller Art.
Die nicht-selbstklebenden Bahnen RESITRIX® CL oder CL W sind demgegenüber ideal geeignet für die vollflächige, unterlaufsichere Untergrundverklebung im Bereich der Dach- und Bauwerksabdichtung. Die Unterseite ist mit einer polymermodifizierten Bitumenschicht mit zusätzlicher Feinquarzabstreuung versehen. Die Bahnen lassen sich vollflächig verkleben und ermöglichen eine streifenweise Verklebung mit unserem Polyurethan-Klebstoff PU-LMF-02.
Anleitungsvideo: So verlegen Sie RESITRIX®
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verkleben der selbstklebenden RESITRIX® Bahnentypen (SK-Bahnen)
Schritt 1: Dach vorbereiten
Begutachten und reparieren Sie das Dach. Überprüfen Sie das alte Dach auf Schäden wie Blasen, Falten, scharfe Kanten, Grate und Rauigkeiten und führen Sie notwendige Reparaturen durch. Reinigen Sie anschließend das Dach gründlich, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen.
Schritt 2: RESITRIX®-Bahnen ausrollen und andrücken
Bei der Verwendung selbstklebender RESITRIX®-Bahnen ist der Verlegeprozess besonders einfach. Nach dem vollflächigen Auftrag der Grundierung FG 35 und deren vollständiger Trocknung/Ablüftung legen Sie die Bahnen kantengerade aus und ziehen Sie einfach die Trennfolie von der Rückseite der Bahn ab. Drücken Sie dann die ausgelegten Bahnen mit einem Besen oder einer Rolle fest. Dies sorgt für eine sichere und dichte Haftung ohne zusätzlichen Klebstoff.
Schritt 3: Bahnen anpassen
Nach der Verlegung innerhalb der Dachfläche passen Sie die Bahnen am Dachrand und vor Durchdringungen/Einbauteilen an und schneiden Sie sie entsprechend zu.
Schritt 4: Bahnen verschweißen
Abschließend werden die Überlappungen in einer Breite von 40 mm verschweißt (Verwendung einer Düsenbreite des Schweißautomaten von ebenfalls 40 mm).
Schritt 5: Abschlussarbeiten durchführen
Nach der Ausführung aller An- und Abschlüsse sowie Ecken führen Sie eine finale Qualitätskontrolle durch. Stellen Sie sicher, dass alle Bereiche des Dachs ordnungsgemäß abgedichtet sind. Reinigen Sie schließlich die Arbeitsfläche, um das Projekt abzuschließen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verkleben der nicht-selbstklebenden RESITRIX® Bahnen
Schritt 1: EPDM-Bahnen ausrollen
Zur Verklebung werden die RESITRIX® Abdichtungsbahnen zunächst mit angegebener Überdeckung kantengerade ausgerollt und dann in Längsrichtung zurückgeklappt.
Schritt 2: Aufbringen des Klebstoffes
Vor dem Aufbringen des PU-Klebstoffes wird zunächst der Kanisterboden aufgebohrt. Der Abstand erfolgt gemäß Windsogberechnung. Bei Lufteinschlüssen muss die Verschlusskappe kurzzeitig geöffnet werden.
Schritt 3: Zurückklappen der Bahn
Im nächsten Schritt wird die Bahn zurückgeklappt. Wichtig dabei ist, dass die Überlappungen von PU-Klebstoff frei bleiben.
Schritt 4: Andrücken der Bahn
Andrücken der Bahn, z.B. mit einem Besen oder Andrückwalze, beginnend in der Bahnenmitte in Richtung der Außenbereiche, um Lufteinschlüsse zu vermeiden.
Schritt 5: Verschweißung der Überlappungen
Abschließend werden die Überlappungen in einer Breite von 40 mm verschweißt (Verwendung einer Düsenbreite des Schweißautomaten von ebenfalls 40 mm).
Schritt 6: Abschlussarbeiten durchführen
Nach der Ausführung aller An- und Abschlüsse sowie Ecken führen Sie eine finale Qualitätskontrolle durch. Stellen Sie sicher, dass alle Bereiche des Dachs ordnungsgemäß abgedichtet sind. Reinigen Sie schließlich die Arbeitsfläche, um das Projekt abzuschließen.
Anleitung zum Verkleben von HERTALAN® EPDM Folien
Spezifische Eigenschaften von HERTALAN®
Unser HERTALAN® EPDM-Planensystem überzeugt durch hervorragende Materialeigenschaften sowie durch individuelle, maßgeschneiderte Lösungen. Die Planen sind extrem langzeitsicher und lassen sich ohne offene Flamme verlegen. Neben der Verklebung und einer losen Verlegung mit Auflast ist dabei auch eine mechanische Befestigung im CARLISLE® Induktionssystem möglich.
Hinzu kommt: Das Material ist ökologisch unbedenklich. Die Nachhaltigkeit von HERTALAN® ist durch das Niederländische Institut NIBE (Institut für Baubiologie und Ökologie) mit einem DUBOKEUR® Zertifikat und einer Umwelt-Produktdeklaration (EPD) zertifiziert.
Die folgenden Videos zeigen Ihnen, welchen Kleb- und Dichtstoff Sie für Ihre Anwendung benötigen und wie Sie ein Carport-Dach mit einer HERTALAN® EPDM Plane sanieren.
Anleitungsvideos: So verlegen Sie HERTALAN®
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die vollflächige Verklebung von HERTALAN® mit dem Klebstoff HERTALAN® KS 143
Schritt 1: Vorbereitung des Untergrundes
Der Untergrund muss sauber und trocken sein. Beseitigen Sie vorhandene Schäden wie Blasen, Falten, scharfe Kanten, Grate und Rauigkeiten.
Schritt 2: Verteilung des Klebstoffes
Den aufgebrachten Klebstoff HERTALAN® KS 143 mit einer Lammfellrolle gleichmäßig verteilen.
Schritt 3: Ablüftung der Klebeflächen
Unter Beachtung bestimmter Randbedingungen wie Wind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen die Klebeflächen mind. 5 bis max. 20 Minuten ablüften.
Schritt 4: Einrollen der Bahnen
Die HERTALAN® EPDM-Planen werden in die vorbereitete Klebefläche eingerollt.
Schritt 5: Andrücken der Bahnen
Um Lufteinschlüsse zu vermeiden, wird die Fläche anschließend gleichmäßig mit einem Besen oder einer Andrückwalze angedrückt.
Auf welche Oberflächen kann EPDM geklebt werden?
EPDM-Dachabdichtungsbahnen lassen sich auf unterschiedlichsten Oberflächen wie Bitumen, Holz, Metall, Beton, Mauerwerk oder Kunststoff verwenden.
EPDM auf Bitumen kleben
EPDM-Dachbahnen eignen sich hervorragend zur Sanierung von Bitumendächern. Die Verklebung der EPDM-Dachbahnen erfolgt direkt auf dem alten Bitumendach. Das ist die einfachste und günstigste Methode. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche speziellen Verfahren Sie beachten müssen, um sicherzustellen, dass die EPDM-Abdichtungsbahn korrekt und dauerhaft auf dem alten Bitumendach angebracht wird.
EPDM auf Bitumen kleben – Schritt-für-Schritt Anleitung mit Videos
EPDM-Dachfolie auf Holz und Holzwerkstoffen verlegen
Mit richtiger Vorbereitung und Verarbeitung können EPDM-Folie und EPDM Abdichtungsbahnen sicher und dauerhaft auf Holz, bzw. Holzwerkstoffen verklebt werden. Das Holz muss trocken, tragfähig, frei von Verunreinigungen und eben sein. Unebenheiten müssen ausgeglichen und lose Holzfasern entfernt werden.
EPDM auf Holz verlegen – Schritt-für-Schritt Anleitung mit Videos
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Als führender Hersteller von EPDM-Abdichtungsbahnen entwickeln wir seit mehr als 50 Jahren extrem widerstandsfähige einlagige Abdichtungssysteme. Unsere Membranen bieten unterschiedliche Eigenschaften für alle baulichen Gegebenheiten und Einsatzgebiete.
Häufige Probleme und Lösungen beim Verkleben von EPDM
Wie lässt sich Blasenbildung beim Verkleben von EPDM vermeiden?
Um Blasenbildung beim Verkleben von EPDM-Dachbahnen zu vermeiden, rollen Sie die Bahn zunächst aus und klappen sie zur Hälfte zurück. Tragen Sie dann den Klebstoff gleichmäßig auf den freigelegten Untergrund auf. Rollen Sie die EPDM-Bahn vorsichtig wieder auf den verklebten Untergrund zurück und walzen Sie sie mehrmals von der Mitte zu den Rändern nach, um Luftblasen zu entfernen.
Wie lässt sich Feuchtigkeit in der Konstruktion vermeiden?
Um Feuchtigkeit in der Konstruktion zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass die Oberfläche vor dem Verkleben absolut trocken ist. EPDM ist relativ dampfdicht, was bedeutet, dass eingeschlossene Feuchtigkeit nur schwer ausdiffundieren kann.
Verkleben Sie die Bahnen nicht bei Regenwetter!
Da die EPDM-Bahnen auf feuchten Untergründen nicht ausreichend haften und Blasenbildungen hervorrufen können, dürfen sie nicht bei Regenwetter verklebt werden.